Teil 2: Wie kaufe ich Luxusuhren von Rolex uvm. grau oder gebraucht? Meine Tipps!
Vergangene Woche habt Ihr lesen können, wo die Vor- und Nachteile eines Uhrenkaufs bei einem Juwelier und in einer Boutique liegen. Hier mache ich nun weiter mit dem Kauf von Uhren wie Rolex bei einem Grau- oder Gebrauchtuhrenhändler. Auch einen Einkauf gebrauchter Ware bei Privatpersonen nehme ich dabei genauer unter die Lupe.
Der Grauhandel
Sehr oft stark durchmischt mit gebrauchter Ware, aber auch als alleinigen Geschäftszweig gibt es die sogenannten Grauhändler. Diese bieten in der Regel Neuware unter dem sonst üblichen Listenpreis an.
Vorteile:
Ihr bekommt Eure Wunschuhr regelmäßig zu einem günstigeren Preis als bei einem Juwelier oder in einer Boutique. Gehört habe ich schon von Rabatten zwischen 20% und 30%, wobei man das so genau nicht sagen kann. Ausnahmen stellen dabei jedoch u.a. die Uhren von Rolex dar. Diese sind grau zwar schneller zu bekommen als im regulären Handel, jedoch zahlt man zumeist einen immensen Aufpreis.
In einem seriösen Grauhändler hat man einen direkten und sicheren Ansprechpartner, ähnlich wie es bei Juwelieren und Boutiquen der Fall ist.
Grau hat man häufig den Vorteil an etwas ältere Modelle heranzukommen, welche so im Fachhandel neu nicht mehr zu bekommen sind.
Nachteile:
Häufig handelt es sich bei Grauhändlern um große Onlineshops ohne festes Ladenlokal. Hier solltet Ihr also unter Umständen etwas mehr Recherche hinsichtlich der Seriosität des entsprechenden Händlers betreiben. Selbst wenn es eigene Räumlichkeiten für den Kundenverkehr gibt, sind diese oft nur in einem kleineren Zeithorizont geöffnet und verfügen nicht über das Ambiente eines Konzessionärs oder einer Boutique.
Man untergräbt mit einem Einkauf bei Grauhändlern das Geschäft der eigentlich konzessionierten Unternehmen. Das gefällt in der Regel weder den betroffenen Händlern noch den dahinter stehenden Herstellern.
An ein besonders gefragtes Uhrenmodell zum Listenpreis heranzukommen ist grau sehr schwierig und eigentlich kaum möglich.
Die Fortis Stealth Day-Date ist derzeit neu erhältlich bei Konzessionären, dem Hersteller und Grauhändlern
Der Gebrauchtuhrenkauf beim Händler
Hier kommen wir zu meiner persönlichen Lieblingsvariante des Uhrenkaufs. Vor allem für Sammler, welche keine Angst haben im Internet Uhren zu kaufen und schon relativ genau wissen was sie möchten, lohnt sich diese Art Uhren einzukaufen.
Vorteile:
Die Preise der gebrauchten Uhren sind in der Regel günstiger als die der Neuware. Auch hier gibt es wie so oft die berühmten Ausnahmen rund um Rolex, Audemars Piguet, Patek Philippe und einige andere Marken.
Meistens sind deutlich mehr Uhren deutlich schneller verfügbar als es bei Juwelieren, Boutiquen oder Grauhändlern der Fall ist. Angeboten wird bei vielen Händlern nämlich nur das, was auch wirklich auf Lager ist.
Es ist deutlich einfacher auch an alte Modelle und Kollektionen heranzukommen als bei den anderen Anlaufstellen für den Uhrenkauf.
Durch diverse Plattformen und Internetforen besteht eine hohe Transparenz, sowie eine sehr gute Möglichkeit der Vergleichbarkeit von Gebrauchtuhrenhändlern. Viele von Ihnen betreiben lediglich einen Onlineshop, so dass hier mehr vergleichbare und von Dritten nachvollziehbare Erfahrungen der Kunden vorliegen, als beispielsweise bei einem Juwelier ohne Onlinegeschäft.
Nachteile:
Es handelt sich logischerweise um Uhren mit Gebrauchsspuren oder aber polierte Exemplare. Falls Ihr damit ein Problem habt, ist Euch von einem entsprechenden Kauf dringend abzuraten.
Wie erwähnt, verfügen viele Gebrauchtuhrenhändler regelmäßig nicht über ein eigenes stationäres Geschäft. Durch den großen Anteil des Onlinehandels ist es empfehlenswert, dass Ihr Euch selber durch Recherche eingehend mit der Uhr und dem Händler an sich auseinandersetzt. Dies kostet Zeit und gegebenenfalls einige Nerven.
Habt Ihr Euch für eine bestimmte Uhr entschieden, so ist es gut, wenn Ihr Euch über dieses Modell und eventuelle Alternativen selbst informiert und Vergleiche anstellt. Dies ist meiner Meinung nach beim Kauf gebrauchter Uhren unerlässlich.
Fachbuch
Vom Profi lernen
Bald erwartet Euch an dieser Stelle mein eigenes Fachbuch rund um den Uhrenkosmos. Egal ob Ihr neu im Hobby oder bereits länger den Uhren verfallen seid, Ihr könnt gespannt bleiben!
Die Oysterquartz Day-Dayte von Rolex ist derzeit beinahe nur noch als Gebrauchtware erhätlich. Mit sehr viel Glück findet Ihr sie als „NOS“.
Gebrauchte Uhren von Privatpersonen kaufen:
Diese Art des Uhrenkaufs ist auch mir als ambitionierten und erfahrenen Sammler häufig zu unsicher. Ihr solltet definitiv einiges an Fachwissen aufweisen und Euch sicher sein welche Uhr Ihr in was für einem Zustand kaufen möchtet. Gerade die teilweise sehr guten Fälschungen bekannter Uhren bringen hier die ein oder andere Herausforderung mit sich.
Vorteile:
Teilweise könnt Ihr für relativ wenig Geld tolle Uhren erwerben.
Insbesondere alte Uhren aus längst vergangenen Jahrzehnten lassen sich besonders gut und günstig über die bekannten Plattformen von Privatpersonen kaufen.
Der soziale Aspekt spielt bei dieser Art des Uhrenkaufs eine nicht unwichtige Rolle. Häufig können sich für Euch aus dem Kauf heraus tolle Kontakte zu anderen Sammlern ergeben, welche lange Bestand haben.
Nachteile:
Die Wahrscheinlichkeit Betrügern aufzusitzen halte ich hier für nicht unwesentlich. Zu oft habe ich schon Geschichten gehört von verschiedenen Betrügereien. Dabei geht es oft gar nicht so sehr um gefälschte Uhren oder gefälschte Schecks, sondern häufig werden auch nicht existierende Uhren verkauft, welche zwar angeblich verschickt werden, aber logischerweise nie ankommen.
Eine Garantie oder Gewährleistung ist bei Privatpersonen nicht zu erwarten. Ist die Uhr also kaputt oder muss doch noch zum Service bleiben diese Kosten wohl an Euch hängen.
Eine besondere Vorsicht ist gerade im Vintagebereich erforderlich. Nicht selten werden sogenannte Frankenuhren angeboten. Dies sind Uhren, welche sich nicht mehr im Originalzustand befinden und beispielsweise Ersatzteile anderer Modelle enthalten. Die Wahrscheinlichkeit eine Frankenuhr zu erstehen ist zwar auch bei Händlern gegeben, besonders bei Privatpersonen, welche zum Beispiel aus einer Erbschaft heraus verkaufen und sich mit der Materie nicht so wirklich auskennen, halte ich die Wahrscheinlichkeit jedoch für noch höher.
Das war es von mir für Teil 2. In meinem Buch werde ich mich der gesamten Thematik noch etwas genauer widmen und auch auf den Uhrenkauf auf Messen beziehungsweise Börsen eingehen. Schaut Euch bis dahin sehr gerne den ersten Teil meiner Kaufberatung an, falls Ihr es noch nicht getan haben solltet.
Macht es gut, bis nächste Woche 🙂
Euer Florian
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