10 Fragen an Eric Thomas, den Manager der Seiko Boutique in Frankfurt
Für meinen heutigen Blogbeitrag hatte ich die Gelegenheit, Eric Thomas, Manager der Seiko Boutique in Frankfurt am Main, meine Fragen der Kategorie „10 Fragen an“ zu stellen. Vielleicht kennen einige von Euch bereits das Instagramprofil der Seiko Boutique in Frankfurt, welches sehr regelmäßig und aktiv bespielt wird. Für alle anderen sei an dieser Stelle kurz erwähnt, dass sich ein Besuch des Instagramprofils und noch mehr ein persönlicher Besuch der Boutique durchaus lohnt 🙂 Derzeit (bis zum 03.10.2020) läuft sogar noch ein Gewinnspiel auf meinem Youtubekanal bei dem Ihr eine wunderschöne Seiko 5 Sports gewinnen könnt!
Ganz viel Spaß beim Lesen dieses neuen Beitrags wünsche ich Euch!
Stell Dich bitte den Leserinnen und Lesern kurz vor:
Hallo,
mein Name ist Eric Thomas und ich bin seit gut fünf Jahren Leiter der Seiko Boutique in Frankfurt am Main.
1. Wie bist Du in die Uhrenwelt hineingerutscht?
In gewisser Weise habe ich das Hobby vor einigen Jahren zum Beruf gemacht. Es gab eine passende Gelegenheit und die habe ich ergriffen. Gedanklich habe ich aber schon ein paar Jahre früher damit gespielt, als ich noch Qualitätsmanager in einem völlig anderen Unternehmen war.
2. Wie lange befasst Du Dich bereits privat mit Uhren und wie lange geschäftlich?
Privat beschäftigen mich Uhren schon sehr lange – etwa 40 Jahre. Ich habe mich schon als Knirps für Uhren interessiert. Technisch hatte ich damals wenig Ahnung, aber in den späten 70er und frühen 80er Jahren gab es viele schöne Modelle, auf die ich ständig geschielt habe. Die Timex-Modelle um 1980, die einige Mitschüler meiner Grundschule besaßen, hatten es mir besonders angetan. Leider habe ich aber nie eine Timex bekommen.
3. Welche Uhr war die erste, die Du Dir gekauft/die Du bekommen hast?
Meine erste Uhr habe ich mit sieben Jahren zum Geburtstag bekommen. Das war eine Kienzle mit Handaufzug, weißem Blatt und Leuchtziffern, auf die ich sehr stolz war. Diese Uhr habe ich viele Jahre getragen und später noch meine Mutter. Irgendwann ist sie leider verloren gegangen.
Herr Eric Thomas vor einem Teil der Ausstellung der Grand Seiko Modelle in der Seiko Boutique in Frankfurt am Main (Bildquelle: Eric Thomas).
4. Was macht Deiner Meinung nach die perfekte Uhr aus?
Die perfekte Uhr muss mir zunächst einmal sehr gut gefallen und bequem zu tragen sein. Wenn ich sie auch nach längerer Zeit noch gerne trage, ist sie die perfekte Uhr für mich. Der Preis spielt dabei keine Rolle und selbst Eigenschaften wie Präzision sind für mich nicht unbedingt entscheidend. Sie muss einfach zu mir passen.
5. Welches Uhrenmodell, gerne aus der eigenen Produktpalette, magst Du warum am meisten?
Das ist schwer zu sagen, weil das bei mir stark von der Tagesform abhängt. Grundsätzlich mag ich eher kleinere Uhren. Die Neuinterpretationen alter Seiko-Modelle gefallen mir ziemlich gut. Zum Beispiel die SPB145J1, eine relativ kleine Taucheruhr. Bei Grand Seiko mag ich besonders die SBGW231 aus der Elegance Kollektion. Diese Uhr finde ich absolut zeitlos und unaufdringlich elegant, technisch aber auf der Höhe der Zeit.
Fachbuch
Vom Profi lernen
Bald erwartet Euch an dieser Stelle mein eigenes Fachbuch rund um den Uhrenkosmos. Egal ob Ihr neu im Hobby oder bereits länger den Uhren verfallen seid, Ihr könnt gespannt bleiben!
Das Modell SBGW231 aus der „Elegance Kollektion“ von Grand Seiko, eines der Lieblingsmodelle von Herrn Thomas (Bildquelle: Eric Thomas).
Der Grand Seiko Schriftzug über dem Schaufenster der entsprechenen Grand Seiko Modelle in der Seiko Boutique in Frankfurt am Main (Bildquelle: Eric Thomas).
6. Lieber Uhren mit Automatikwerk, Quarzwerk oder mit Handaufzug?
Da bin ich mittlerweile gar nicht mehr festgelegt, auch wenn ich hauptsächlich Automatikuhren besitze. Wer präzise Uhren mag und sich nicht so viel mit seinem Zeitmesser beschäftigen möchte, dem rate ich dringend zu Quarz.
7. Findest Du größere oder kleinere Uhren besser?
Eindeutig kleinere Uhren.
8. Wenn Du morgen auf eine einsame Insel reisen müsstest, welche drei Gegenstände würdest Du mitnehmen? Wäre eine Uhr dabei und falls ja, welche?
Eine wasserdichte Uhr mit Datumsanzeige und ein gutes Messer wären in jedem Fall dabei. Über den dritten Gegenstand müsste ich nachdenken – möglicherweise einen Feuerstahl. Die analoge Uhr hilft bei der Richtungsbestimmung und dabei den Tag einzuteilen. Die Datumsanzeige ließe mich wissen, wie lange ich schon dort bin.
9. Welchen Tipp würdest Du aus Deiner Perspektive kleineren Brands oder Händlern geben, welche den Mut gefasst haben, sich in der Uhrenindustrie zu verwirklichen?
Wichtig finde ich eigene Entwürfe. Hommagen können schön sein, doch eine eigene Kollektion sollte nicht nur auf Hommagen (oder Klone) aufgebaut sein. Die Uhr sollte vor allem „Schnauze“ haben und ordentlich verarbeitet sein. In jedem Fall sollte man den Markt sehr genau kennen und sich gut überlegen, ob der eigene Geschmack sich auch verkaufen lässt.
10. Welches Material findest Du für Armbanduhren am spannendsten?
Stahl und Titan in allen Variationen und Legierungen. Das Gewicht von Edelmetallen hat jedoch auch etwas für sich. Gold oder Platin fühlen sich fantastisch an und lassen den Wert der Uhr spürbar werden.
Du hast das letzte Wort:
Ich empfehle den vielen Uhrenliebhabern etwas mehr Gelassenheit im Umgang mit ihren Zeitmessern – besonders die Präzision betreffend. Eine Uhr im Einstiegssegment wird nur ausnahmsweise chronometrisch genau laufen. Wer es ganz genau nimmt und nicht so viel ausgeben möchte, der sollte ernsthaft über Quarz nachdenken, was ja auch immer mehr Kunden tun. An hochpreisige Modelle kann man natürlich auch hinsichtlich der Präzision andere Ansprüche stellen.
Vielen Dank fürs Mitmachen und das Beantworten meiner 10 Fragen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht! Viel Erfolg für alle derzeitigen und zukünftigen Projekte.
Vielen Dank auch an alle Leser, die regelmäßig meine neuen Beiträge hier im Blog verfolgen! Falls Ihr noch Fragen oder Anregungen für zukünftige Beiträge habt, dann schreibt mir diese sehr gerne über mein Kontaktformular hier auf der Homepage.
Macht es gut, bis bald 🙂
Euer Florian