Für meinen heutigen Blogbeitrag hatte ich die Gelegenheit dem Gründer von Kieser Design, Matthias Kieser, meine Fragen der Kategorie „10 Fragen an“ zu stellen. Vielleicht kennen einige von Euch bereits den Instagramaccount oder die Homepage von Kieser Design. Ein Besuch lohnt sich immer, schaut dort also gerne mal vorbei 🙂
Ganz viel Spaß beim Lesen dieses neuen Beitrags wünsche ich Euch!
Stell Dich bitte den Leserinnen und Lesern kurz vor:
Mein Name ist Matthias Kieser. Ich bin Gründer der Uhrenschmiede Kieser Design. Ich bin gebürtiger Münchner und habe vor acht Jahren eine neue Heimat in Frankfurt am Main gefunden. Nach meinem Studium zum Wirtschaftsingenieur habe ich zunächst in der Finanzindustrie gearbeitet, ehe ich 2019 den Sprung in die Selbständigkeit gewagt habe.
1. Wie bist Du in die Uhrenwelt hineingerutscht?
Die Faszination für Uhren entstand bei mir bereits im Teenageralter. Ich erinnere mich noch, wie ich mir an den Schaufenstern der Münchner Juweliere die Nase plattgedrückt habe. Ich bin oft eine halbe Ewigkeit durch die Schmuckabteilungen der Kaufhäuser gelaufen und habe mir die neuesten Modelle angesehen.
2. Wie lange befasst Du Dich bereits privat mit Uhren und wie lange geschäftlich?
Zunächst war der Uhrenbau lediglich ein Ausgleich zu meinem Bürojob. Am Feierabend und am Wochenende habe ich Uhren entworfen und konstruiert. Vor rund fünf Jahren bekam ich dann die Gelegenheit, mir eine kleine Werkstatt einzurichten, in der ich fortan an der Verwirklichung meiner Entwürfe arbeiten konnte.
3. Welche Uhr war die erste, die Du Dir gekauft/die Du bekommen hast?
Meine erste ernstzunehmende Uhr war eine Omega Seamaster 300M, die ich mir gebraucht gekauft habe. Die Uhr besitze ich heute noch und trage sie regelmäßig.
Für mich ist es wichtig, dass ein durchdachtes Gesamtkonzept erkennbar wird, das sich durch alle Elemente der Uhr zieht, vom Gehäuse, über das Zifferblatt bis hin zum Werk. Es gefällt mir, wenn die persönliche Handschrift des Erschaffers zu erkennen ist. Das macht eine Uhr für mich interessant und begehrlich. Für ausgefallene Designs bin ich immer offen. Gleichzeitig muss die „perfekte“ Uhr für mich aber auch im Alltag gut tragbar sein.
5. Welches Uhrenmodell, gerne aus der eigenen Produktpalette, magst Du warum am meisten?
Selbstverständlich ist meine absolute Lieblingsuhr die tragwerk.T, das erste Modell von Kieser Design. Da ich in den letzten Jahren die Uhr entworfen, konstruiert und gebaut habe, ist sie mir besonders ans Herz gewachsen. Die tragwerk.T steht für all das, worauf es mir bei einer Uhr ankommt: Ein ausgefallenes Designkonzept, dass in der gesamten Uhr erkennbar ist sowie keine Kompromisse bei der Qualität der Materialien und der Verarbeitung einzugehen.
Fachbuch
Vom Profi lernen
Bald erwartet Euch an dieser Stelle mein eigenes Fachbuch rund um den Uhrenkosmos. Egal ob Ihr neu im Hobby oder bereits länger den Uhren verfallen seid, Ihr könnt gespannt bleiben!
Meine persönliche Vorliebe ist ganz klar: Eine Uhr muss ticken! Da ist es mir auch nicht so wichtig, ob der Aufzug manuell oder automatisch funktioniert. Für eine Uhr, die man täglich trägt, ist eine Automatik allerdings schon etwas Feines.
7. Findest Du größere oder kleinere Uhren besser?
Da ich persönlich eher schmale Handgelenke besitze, trage ich keine übermäßig großen Uhren. Der optimale Durchmesser für meinen Geschmack liegt bei 42mm, den ich auch für die tragwerk.T gewählt habe. Zudem bevorzuge ich Gehäuse, die nicht zu hoch bauen, um die Uhr problemlos unter der Manschette tragen zu können und nicht am Türstock anzustoßen.
8. Wenn Du morgen auf eine einsame Insel reisen müsstest, welche drei Gegenstände würdest Du mitnehmen? Wäre eine Uhr dabei und falls ja, welche?
Als Ingenieur und Tüftler würde ich eher pragmatisch als romantisch an die Sache rangehen. Auf jeden Fall müsste mein Schweizer Taschenmesser ins Gepäck, damit lässt sich zur Not ein ganzer Werkzeugkasten ersetzen. Ein langes Seil ist bestimmt auch nützlich, wenn man eine Unterkunft oder ein Floß bauen möchte. Gegen die Langeweile und um die Moral hochzuhalten, bräuchte ich in jedem Fall Musik. Also müsste meine Gitarre auch noch mit!
9. Welchen Tipp würdest Du aus Deiner Perspektive kleineren Brands oder Händlern geben, welche den Mut gefasst haben, sich in der Uhrenindustrie zu verwirklichen?
Überlegt euch gut, was euch besonders macht und was ihr besonders gut könnt. Der Markt für Uhren ist weitgehend gesättigt. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal für euer Produkt ist daher essentiell. Am wichtigsten ist dann, sobald man sich für einen Weg entschieden hat, geduldig zu sein. Fast jeder Entwicklungsschritt hat länger gedauert als erwartet. Schließlich kommt es auf die Details an. Was ebenfalls seine Zeit braucht, ist die Uhren bekannt zu machen. Der Uhrenmarkt ist unglaublich vielfältig und wandelbar, was mich sehr reizt. Ich habe den Schritt bisher nicht bereut. Das viele positive Feedback hat mich in meiner Entscheidung bestätigt. Ich bin natürlich emotional sehr eng mit der tragwerk.T verwoben. Deswegen freut es mich ungemein, dass auch andere Uhrenliebhaber meine Ideen zu schätzen wissen.
10. Welches Material findest Du für Armbanduhren am spannendsten?
Mein momentan bevorzugtes Material ist Titan. Es ist unglaublich robust und trotzdem leicht. Außerdem gibt es mir im Design ungeahnte Möglichkeiten, da es sich farbig anodisieren lässt. Es gibt aber noch so viele weitere, interessante Materialien, die im Uhrenbau eingesetzt werden. Das gilt zum einen für Werkskomponenten, man denke nur an die neuartigen Oszillatoren aus Silizium. Zum anderen lassen sich auch Gehäuse aus faszinierenden Werkstoffen herstellen. Ich selbst experimentiere gerade mit verschiedenen Faserverbundwerkstoffen wie Carbon. Klassische Materialien wie Gold oder Platin haben einen ganz eigenen Reiz und vermitteln ein unübertroffenes Gefühl von Eleganz und Beständigkeit. Auch in diese Richtung habe schon die ein oder andere Idee für die eigene Produktpalette im Kopf.
Du hast das letzte Wort:
Während der Entwicklung der tragwerk.T habe ich unzählige Tage und Nächte am Uhrmachertisch und vor der Fräsmaschine verbracht. Nun die finalen Prototypen in den Händen zu halten und sie ticken zu hören, ist ein unbeschreibliches Glücksgefühl! Jetzt freue ich mich vor allem intensiv mit meinen Kunden ins Gespräch zu kommen.
Vielen Dank auch an alle Leser, die regelmäßig meine neuen Beiträge hier im Blog verfolgen! Falls Ihr noch Fragen oder Anregungen für zukünftige Beiträge habt, dann schreibt mir diese sehr gerne über mein Kontaktformular hier auf der Homepage.
Macht es gut, bis bald 🙂
Euer Florian
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